Laufkäfer

Im Zusammenhang mit einem Forschungsauftrag der Hochschule Neubrandenburg über „Effizienzkontrollen und Untersuchungen zur Optimierung von Autobahn-Grünbrücken“ wurden 2012 umfangreiche Untersuchungen an Laufkäfern gemacht. Diese wurden in einer Bachelorarbeit von A. Matz zusammengefasst und durch Vorschläge zum Umgang mit Grünbrücken ergänzt. (siehe PDF)

Breite Verkehrswege verhindern gerade für flugunfähige Bodenlebewesen, mit ihren für viele Tiere pessimalen mikroklimatischen Bedingungen, jahreszeitliche Wanderungsbewegungen oder die Möglichkeit des Ausweichens von Populationen bei lokalen Störungen. Funktionsfähige Verbindungen zwischen artspezifischen Habitaten sind darum von großer Bedeutung.

 

Bachelorarbeit: "Die Bedeutung zweier Autobahn-Grünbrücken über die A20 in Mecklenburg-Vorpommern als Verbindungs- und Trittsteinbiotop"
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Kiesgrube Steepenweg
Kiesgrube Steepenweg

Aufgelassene Kiestagebaue sind oft Stätten mit hoher und besonderer Artenvielfalt. So konnte bei einer Untersuchung im Jahr 2014, im Rahmen einer Masterthesis, in einem Sand- und Kiestagebau am Stadtrand von Neubrandenburg eine Reihe seltener bis extrem seltener Laufkäfer- und Heuschreckenarten dokumentiert werden. Von 75 hier nachgewiesenen Laufkäferarten werden 31 Arten in der aktuellen Roten Liste von MV geführt. Die Befunde legen einen verantwortungsvollen Umgang mit diesen Sonderhabitaten nahe. Zum Erhalt des Arteninventars sind tragfähige und dauerhafte Nutzungskonzepte notwendig. Das Arteninventar innerhalb der vegetationsarmen Abbauhabitate ist nicht identisch mit jenen der vegetationsarmen nahegelegenen Sandtrockenrasen.

Barberfallen-System [Skizze A.M.]
Barberfallen-System [Skizze A.M.]

Eine Erfassung der Laufkäferfauna erfolgt meist mit Barberfallen. Hierzu werden Plastikbecher oder Gläser ebenerdig eingegraben. Bei Untersuchungen des Gesamtartenspektrums empfiehlt sich eine konservierende Fangflüssigkeit, Untersuchungen an lebenden Tieren erfolgen bei regelmäßiger Kontrolle trocken.

 

1-2-4-7-Methode [Skizze A.M.]
1-2-4-7-Methode [Skizze A.M.]

Soll die Habitatnutzung und der Aktionsradius von Laufkäfern oder anderen Insekten erfasst werden, bieten sich Fang und Wiederfänge an.

Käfer können z.B. mit einer 1-2-4-7 Methode markiert werden. Hierbei werden Markierungen mit Zahlenwerten in die Cuticula des Pronotums und der Elytren geritzt. Bei Wiederfängen kann so die Raumnutzung der Tiere dokumentiert werden. Bei kleineren Käfern ist diese Methode allerdings nicht wirklich praktikabel.